Sieben Tipps für besseres Einschlafen und Durchschlafen von Somnologin Sabine Eller.
Sabine Eller, Diplom-Psychologin und Somnologin, leitet seit mehr als 20 Jahren das Schlaflabor der Klinik Schillerhöhe in Gerlingen, das zu den größten in Süddeutschland gehört.
Sieben Tipps für besseres Einschlafen und Durchschlafen
Wir verschätzen uns meist enorm bei der „gefühlten“ Wachliegedauer. Die scheinbare Wach-Zeit können Sie in der Regel getrost halbieren. Und: Jede dritte Nacht schlafen erfahrungsgemäß selbst schlechte Schläfer eigentlich ganz gut.
Unser Körper wird von einem Rhythmus aus wachen und eher schläfrigen Phasen bestimmt. Die kurzen schläfrigen Abschnitte nennt der Experte Schlaffenster. Sie öffnen sich für circa 10 Minuten alle eineinhalb Stunden. Wenn Sie im Verlauf des Abends zunehmend schläfrig werden, sollten Sie solch ein Zeitfenster nutzen und ins Bett gehen.
Stehen Sie möglichst immer zur gleichen Zeit auf und gehen Sie zur gleichen Zeit ins Bett – idealerweise auch am Wochenende. Es gibt Menschen, die viele Stunden mit Dösen auf dem Sofa verbringen. Keine gute Idee: Denn dieser „Vorschlaf“ mindert den notwendigen Schlafdruck für die Nacht.
Eintönige und langweilige Tage beantwortet der Körper in der Regel mit weniger Schlafbedürfnis und einem kürzeren Tiefschlaf. Deshalb: Seien Sie aktiv, fordern Sie Ihren Geist und Ihre Muskeln. Längere Spaziergänge oder eine kurze Runde Joggen am frühen Abend bauen Spannungen im Körper ab.
Sie kommen am Abend nur schwer „runter“ und zerbrechen sich häufig in der Nacht den Kopf? Wenn Sie das nächste Mal wach liegen, versuchen Sie Ruhebilder im Kopf zu malen, indem Sie zum Beispiel schöne Kindheitserinnerungen aus Ihrem Gedächtnis hervorholen. Auch wenn Sie darüber nicht sofort einschlafen, sind Sie tags darauf auf jeden Fall leistungsfähiger.
Wenn Sie eher der sorgenvolle Typ sind und Alltagsaufgaben perfektionistisch angehen, wirkt sich das oft negativ auf den Schlaf aus. Lassen Sie sich vom Stress nicht einfangen und ärgern Sie sich nicht über Dinge, die Sie nicht beeinflussen können.
Schlafmittel können kurzfristig helfen. Länger als drei Wochen sollten man sie aber keinesfalls einnehmen. Schnell stellt sich ein physischer und psychischer Gewöhnungseffekt ein – bis hin zur Abhängigkeit. Holen Sie in Sachen Schlafmittel in jedem Fall ärztlichen Rat ein.